5. Aktionslinie: imaginierte Bewegungslinie, um die Beckenrückseite zu weiten
In diesem Monat möchte ich Ihnen mit der 5. Aktionslinie eine Linie vorstellen, die – zusammen mit der Linie im November – für ausgeglichene Spannungsverhältnisse im Beckenbereich sorgt. Wenn Sie sich das Bild anschauen, erkennen Sie ein Becken mit Kreuzbein von hinten. Die Pfeile nach links und rechts stehen für die Vorstellung, dass sich der hintere Beckenbereich weiten darf.
Wenn die Muskeln an der Rückseite des Beckens entspannt sein können, hat das positive Auswirkung auf die Stellung der Oberschenkelköpfe in den Gelenkpfannen: Durch die Zentrierung der Gelenkpartner verbessert sich die Bewegungsfreiheit in den Hüftgelenken, Gehen und Sitzen werden erleichtert. Das Gewicht des Oberkörpers kann zentriert über das Kreuzbein auf die Hüftgelenke und die Aussenseiten der Beine übertragen werden.
Kleine Anleitung für den Alltag:
Falls Sie einen weichen Igelball oder einen alten Tennisball haben, legen Sie sich diesen zur Seite. Sehr geeignet sind natürlich auch die verschiedenen Franklin-Bälle oder Faszienbälle. Sie legen sich in Rückenlage, die Beine sind angestellt. Nehmen Sie für einige Atemzüge ganz bewusst wahr, wie und wo Ihr Körper Kontakt zur Unterlage hat. Legen Sie einen Ball unter Ihr Kreuzbein! Suchen Sie eine Stelle, die einen angenehmen Druck im Gewebe erzeugt. Bewegen Sie nun rollend und kreisend das Becken auf dem Ball in alle Richtungen, die Ihnen ein angenehmes Bewegungsgefühl vermitteln. Atmen Sie ruhig und führen Sie die Bewegungen langsam aus! Stellen Sie sich die dreieckige Form Ihres Kreuzbeines vor und bearbeiten Sie langsam alle Bereiche. Nehmen Sie nach einer für Sie angenehmen Zeit den Ball hervor und lassen Sie Ihr Becken zur Unterlage sinken. Nehmen Sie noch einmal ganz bewusst wahr, wie Ihr Becken jetzt Kontakt zur Unterlage hat. Sie werden eine Veränderung feststellen! Nun ist Ihr Becken für folgende Imagination wunderbar vorbereitet:
Vom Kopf über Ihre Wirbelsäule fliesst ein warmer Wasserstrahl zum Kreuzbein. Vom Kreuzbein ausgehend, verteilt sich das Wasser gleichmäßig nach links und rechts über das Becken und spült alle Spannung weg! Stellen Sie sich vor, wie Ihre Beckenrückseite dadurch weit und weich wird. Lassen Sie sich einige Atemzüge auf diese Imagination ein. Dann räkeln Sie sich, stehen langsam auf und nehmen wahr, ob sich Ihr Stand/Gehen verändert hat. Vielleicht ist die Lendenwirbelsäule entspannter und die Beine schwingen beim Gehen leichter nach vorne!