Die menschliche Wirbelsäule hat Kurven, um adäquat die Belastungen des zweibeinigen Gehens abfedern zu können. Wir haben zwei Täler (LWS und HWS) sowie zwei Hügel (Kreuzbein und BWS). Von der Seite gesehen erkennen wir eine Doppel-S-Form. Bei jedem Schritt dämpfen diese Kurven die Stöße, die durch Gewicht und Erdrückstoß auf unseren Körper einwirken, effizient ab. Dadurch werden die Strukturen geschont und vor Überlastung geschützt.
Kleine Anleitung für den Alltag:
Gehen Sie einige Schritte durch den Raum und nehmen Sie wahr, wie sich Ihre Wirbelsäule im Moment bewegt. Die Kurven der Wirbelsäule können wir uns als Wellen vorstellen, die sich nach oben und unten fortsetzen. Lassen Sie sich einige Atemzüge lang auf diese Vorstellung ein.
Stellen Sie sich zentriert und ausgeglichen auf beide Füße und bewegen Sie Ihre Wirbelsäule, als sei sie eine Welle, die vom Wind sanft bewegt wird. Die Wellenbewegung wird in alle Richtungen ausgeführt: vor und zurück, nach rechts und links, ganz nach Lust und Laune. Stellen Sie sich vor, wie der Wind auffrischt und die Wellen in alle Richtungen größer werden! Vielleicht verspüren Sie Lust, einen Sturm aufkommen zu lassen, der die Wellen aufpeitscht! Experimentieren Sie mit der Bewegungsintensität und bewegen Sie nur so viel, dass Sie sich wohlfühlen! Der Wind lässt nach, die Wellen werden ruhiger, bleiben jedoch noch ein wenig in Bewegung. Dann kommen Sie zur Ruhe und spüren noch einige Atemzüge lang Ihrem Körper nach. Wenn Sie nun, nach dieser kleinen Wellen-Übung, durch den Raum gehen, können Sie vielleicht wahrnehmen, dass Ihr Gang geschmeidiger geworden ist. Die Stöße beim Gehen können effizienter abgefedert werden, da Sie eine wesentliche Funktion der Wirbelsäule – die Stoßdämpfung – mit dieser kleinen Übung verkörpert haben.